Die Bioleistungskurven der Menschen sollen verschieden sein. So viel ist mir bekannt.
Heute einer der sicher schönsten Wintertage des Jahres. Knackig kalt, um 10 noch – 6 grad.
Langsam steigt die Wintersonne über die schneebedeckten Dächer und hat am Fenster schon so viel Kraft meine Hefe-Rohlinge „gehen“ zu lassen.
Es ist 10.46 Uhr wie gesagt – meine Familie ruht in sich –
Zeitung gelesen, Maske aufgelegt, das Buch der hochgelobten Schriftstellerin Jodi Picoult -entwickelt sich mehr und mehr zur Trivialliteratur. Wenngleich der Roman „Zerbrechlich“, den ich im Sommer gelesen hatte schon lesenswert war, irgendwie..
Langsam bekomme ich ein Gefühl für diesen Hefeteig und meine Vermutung bestätigt sich, man muß eine bestimmte Backreife erwerben. Gestern hatte ich im Nu, wunderbare Hefe-Nuss-Schnecken gezaubert.
Heute wollte ich mich nun an kleine knusprige Mohnzöpfchen und Mohn- bzw. Sonnenblumkernsemmel wagen. Bei meiner Recherche in den einschlägigen Back-Blogs stieß ich allerdings meist auf den Vorteig, der schon 20 Stunden gehen muß und auch an komplizierte Flechtvorschläge. Diese Art Rezepte brauchen soo viel Zeit und Geduld – die ich nicht – oder noch nicht habe. Schließlich will ich nicht noch einen Time-Manager für meine Backaktionen anlegen : Samstagsvormittag : 7.OO Uhr Vorteig, 14.OO Uhr Teig herstellen, 23 Stunden gehen lassen im Kühlschrank, 15.OO Kneten …. das geht zu weit. Schließlich will ich noch raus und meine wintergraue Haut etwas durchbluten lassen.
Meggies Sonntagsgebäck:
260 gramm Mehl Type 405
250 gramm Mehl Type 550
250 ml Wasser
100 gramm beste Butter
2 Teelöffel – schwach gehäuft – Salz
2 Teelöffel Rohrzucker
3 Päckchen Trockenhefe
Zubereitung:
Schritt 1
Butter und Zucker in 150 ml Wasser auflösen und einen Moment beiseite stellen.
Wenn der Zeigefinger das Gefühl von einer lauwarmen Flüssigkeit meldet, dann ist die Mischung geeignet sich mit der Hefe zu vereinen. Vorsicht, wenn der Zeigefinger meldet heiß, dann noch etwas warten.
Schritt 2
Zwischenzeitlich haben wir das Mehl durchgesiebt und das Salz hinzugefügt und ie Rührschüssel in die Küchenmaschine spannen und das Mehl einfüllen. Eine kleine Mulde für ddurchgerührt. Das Salz darf auf keinen Fall mit der Hefe in direkten Kontakt kommen.
Die Trockenhefe bereiten und 3 Päckchen zugeben.
Schritt 3
Flüssigkeit nochmal testen, Butter sollte aufgelöst sein, umrühren – nochmal Wärmetest –
Nun geben wir die Flüssigkeit auf die Hefe und lassen die Maschine auf mittlerer Geschwindigkeit kneten. Wenn der Teig krümelig geworden ist, das restlich – lauwarme Wasser – ca. 100 ml zu fügen.
Nun so lange kneten, bis der Teig sich vom Boden gelöst hat und ein Klumpen entstanden ist.
Schritt 4
Schüssel mit einem feuchten Tuch bedecken – in Fachkreisen arbeitet man mit einem Backleinen – Mein Geschirrtuch – tut es aber auch.
In die Gärstufe des Ofen geben oder auf die warme Fensterbank.
Nach ca. 40-50 Min. sollte sich der Teig verdoppelt haben.
Schritt 5
Den Teig nochmal kräftig durchwalken. Es macht Spaß den elastischen Teig zu bearbeiten und ist auch einwenig Gymnastik für die ungeübten Bürohände.
Schritt 6
Teig zu Rollen formen und zu Teiglingen von je 60 Gramm portionieren.
Geht mit der Briefwaage oder mit den modernen Waagen ganz problemlos.
Hat beim Backen einen entscheidenden Vorteil: alle sind gleichzeitig fertig!
Schritt 7
Zöpfchen herstellen (s. Fotoanleitung)
mit nassen Händen kleine ovale Brötchen formen. Das ist für mich persönlich eigentlich der Unterschied zwischen Semmel und Brötchen. Semmel sind immer rund und Brötchen – oval –
Ist aber Ansichtssache.
Schritt 8
alles an einen warmen , zugfreien Ort und nochmal ca. 25 Min. gehen lassen.
Schritt 9
Wasser, Mohn, Sesam, Sonnenblumkerne bereitsstellen.
Gebäck mit Wasser bestreichen nach Belieben bestreuen, bzw. entsprechende Teller, Behältnisse mit den genannten Zutaten befüllen und das Gebäck nach dem Bestreichen in die Körner drücken.
Ofen: auf 250 grad vorheizen , eine Tass mit Wasser unten reinstellen
.
Noch 8 Minuten auf 220 grad backen und das Sonntagsfrühstück kann starten.
Sicher schreckt dieses Rezept jeden Backlaien ab, nein das tu ich mir nicht an, zu aufwendig – geh ich lieber zum Bäcker !-
Ansichtssache, aber es ist einfach etwas anderes.
Probieren Sie es aus, auch wenn der erste Hefeteig im Müll landet. Irgendwann erreicht jeder die Backreife und dann gibt es kein Halten mehr.