Der Sommer mit der Leichtigkeit des Seins, ich meine die Haut atmet, die Luft ist lau, die Menschen genießen die Sonne, Essen wird zur Selbstverständlichkeit – Grillen, Salat, sonnengereifte Tomaten, das Leben draußen….., nein, es soll nimmer enden.
Krampfhaft halten wir uns an den warmen Tagen fest, ich weigere mich die Winterjacken… hervorzuholen.
Ganz gelassen – in sich ruhend – wartet der Herbst/Winter. Der Herbst prostituiert sich mit seinen Schätzen an Obst und Gemüse, den bunten Blättern… Dem gekehrten blauben Himmel, dem kalten, erfrischenden Morgen. Sanft umgarnt er die Menschen, die Wärme ist noch da, die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite. Alles schaut warm aus, obwohl es manchmal gemein täuscht. Wer liebt sie nicht die langen Spaziergänge, im Wald am See mit einem guten Freund, Ehemann….
Die Luft macht das Gehirn klar, setzt Empathien frei, die uns am Leben erhalten.
Herbst ist, nach einem warmen, leidenschaftlichen Herbstsommer. Schwer fällt es mir in geschlossenen Räumen mich aufzuhalten. Der Drang nach Draußen kann ich heute nachvollziehen.
Auf unserem Bauernhof hieß es immer, die „Herbsthutsch“ überlebt nicht.
Die kleinen Kätzchen, die im September/Oktober geboren wurden, hatten in dem rauhen Klima wenig Überlebenschancen. Die Natur ist unmenschlich.
Auch ich bin eine solche „Herbsthutsch“, dünnhäutig, klein, untergewichtig…
– hat sich auch zum Gegenteil verändert –
Meine Eltern, insbesondere mein Großvater wollten mich im Leben mit Sonne, Wärme willkommen heißen. Doch im Oktober ist es im Westerwald kalt, regnerisch u. die Menschen üben schon mal für den langen, harten Winter. Sie wecken ein, kochen Zwetschgenkraut…..
und lieben es Feuer zu machen auf dem Karotffelacker — ich schrieb darüber bereits –
Heute weiß ich , dass mein Großvater mir den Herbst, Winter vorenthalten wollte, wie man ein Kind einwenig vor harten Wirklichkeit bewahrt.
Mir widerstrebt es derzeit Wintergerichte zu kochen, genauso wie ich jeden Tag kämpfe ohne Strümpfe auszukommen. Herbst, Winter umgarnen uns…
Mein Wochenende ist geprägt von dem Kampf gegen den Winter, wenn auch alle Kochpäpste vom Wintergemüse, dem Wirsing, dem Kohl, den Kürbissuppenvarianten schwärmen, nein ich mag noch – nicht- …
Ich kann durchatmen, kann meinem cosmopolitischen Kochdrang nachgeben.
Kochen …., Einkaufen, der Tag ist wieder zu kurz.
Der Viktualienmarkt ist hoffnungslos von Touristen, Speckgürtel-Bewohner, „Wir können auf dem Markt – Menschen“ überfüllt.
Dieses Wochenende genieße ich – mannlos- sohnlos –
Das hat wesentliche Auswirkungen auf den Speiseplan.
So entstand meine Kreation „Panang Entenbrust“
Vorspreise: Cocktail
Nachspeise: Wahnsinn Kugelhupf an Mangopüree
Dieses Wochenende ist noch kein Platz für Ente, Knödel, Blaukraut.
Morgen, soll es nochmal warm werden..
Gute Nacht, mein Radl wiehert – ich höre es –
Aber den herrlichen Panang-Enten-Wok beschreibe ich Euch ganz genau, wenn das Wetter schlechter wird.
Der Winter schleicht sich an, er schenkt uns eine Stunde. Na ja, wenigstens etwas.
Die kleinen Gugelhupfküchlein, an Mangomousse…..
Bis morgen!