Endlich – nach langer Reise – nach einer gefühlten Ewigkeit erstarrt der Körper – eine wohltuende Wärme verbreitet sich – der Atem stockt – die Tür geht auf
D A H E I M
Der Geruch, die Geräusche, die Stimmen, die oft als Enge empfundene Umgebung, die gewohnte Kleinbürgerlichkeit…
Manchmal – ganz selten – hatte mein Vater bruchstückhaft von seinem Heimkommen aus russischer Kriegsgefangenschaft mit tränenerstickter Stimme berichtet.
Vielen Menschen ist es nicht vergönnt jemals wieder heimzukommen.
Nur wer heimkommen kann, weiß wo seine Wurzeln sind und kann neue Kraft tanken um wieder Fortzugehen – sich zu entfalten .
Genug….
Diese Woche kam meine Tochter – nach drei Monaten – wieder heim . Das Studium in Rom gefällt ihr ausgesprochen gut, aber die Sehnsucht war plötzlich ganz groß, insbesondere nach Mamas Küche.
- gefüllte Paprikaschoten mit buttrigem Kartoffelpüree
- Kasspatzen mit Feldsalat
- Erbelskuche
- Fleischpflanzerl mit Möhrengemüse
Dies sind die Gerichte , die meine Tochter soo liebt, nach denen sie sich soo sehnt
Der Magen verkrampft sich, das ist das Gefühl was ich immer „Urhunger“ nenne.
Bedingungslos, dem Essen hingeben, auf der Zunge zergehen lassen, weil man weiß, das es genau das Gericht ist, welchem man sooo vermisst hatte.
Auf meine Frage, welches Gericht ich ihr denn beim Heimkommen servieren sollte antwortete Sie : „Alles“ –
und hier mein Rezept:
„gefüllte Spitzpaprika an buttrigem Kartoffelpüree“
Zutaten:
750 gramm gemischtes Hackfleisch (halb Rind /halb Schwein)
1 kg frische, feste Spitzpaprika
1 1/2 Zwiebel
1 -2 Knoblauchzehen
2 Eier
1 Teelöffel Ayvar
2 rote Zwiebel
Olivenöl
Gewürze:
schwarzer Peffer aus der Mühle
scharfes Paprika
Peperoncini
Kräuter der Provence
Salz
gehackter Petersilie
Zubereitung:
- Hackfleisch mit Gewürzen, Eiern , kleingehackten Zwiebeln, Knoblauch
- zu einem Teig verarbeiten
- am besten geht das mit den Händen
- dann das Fleisch in die ausgewaschenen, ausgehöhlten Paprika füllen
eine große Pfanne mit einem Hauch allerbestem Olivenöl versehen
und auf Betriebstemperatur bringen.
Die Spitzpaprika kurz anbraten , dann auch kleiner Flamme in der Pfanne schmoren lasseen. Spitzpaprika wenden und mit einem Deckel abdecken und sich selbst überlassen.
Tomatensoße:
- einen kleinen Spritzer Olivenöl in den Topf geben
- möglichst ganz kleingeschnittenem Sellerie, Karotten und einwenig Lauch, mit Tomatenmark anschwitzen mit einer Dose besten Tomaten ablöschen
- einen Schuß Gin hinzufügen
- dann kräfigen – mit einem Teelöffel gekörnte Brühe
- Pfeffer , Salz, Paprika abwürzen
- nun ca. eine 1/2 Stunde köcheln lassen
- bevor man die Paprikaschoten hinzugibt
In der Zwischenzeit Paprika prüfen – die Haut sollte fest und aromatisch bleiben.
Dann mit fluffigem, buttrigem Kartoffelpüree mit einem Hauch Trüffelöl servieren.
Spätestens nach dem zweiten Biß, begleitet von einem kräftigen Rotwein, ist man
D a h e i m.
.
Ein wunderbares Heimkomm-Gericht 🙂
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